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Zehntausende Menschen hatten am Samstag den Anspruch, in Rostock ihre Kritik am G 8 Gipfel in einer großen, bunten und vor allem friedlichen Demonstration zum Ausdruck zu bringen. Dieses gemeinsame Anliegen wurde von großen Teilen der Autonomen Szene nicht geteilt. Sie gingen mit brutaler Gewalt gegen Polizeibeamte vor. Auch friedliche Demonstranten wurden durch die Steinewürfe der Autonomen verletzt. "In diesen Stunden gilt aber in erster Linie den verletzten Polizeibeamten unser Mitgefühl", so Johann-Georg Jaeger, Sprecher des Kreisverbandes von Bündnis 90 / Die Grünen. Johann-Georg Jaeger: "Es darf keine Toleranz gegenüber Gewalttätern geben, die selbst noch einen am Boden liegenden Polizeibeamten mit Steinen angreifen!"
Dabei hatten die Demonstrationen mit den Auftaktkundgebungen in der Hamburger Straße und am Bahnhof friedlich begonnen. Die Polizei trat auf den Demonstrationsrouten kaum sichtbar in Erscheinung und folgte so der Deeskalationsstrategie. Erst am Kundgebungsort im Stadthafen kam es dann zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die vom schwarzen Block ausgingen. Gerade in dieser Phase zeigte sich die Kundgebungsleitung auf der Bühne komplett überfordert und verhinderte nicht, dass gewaltbereite Demonstranten von der Bühne die Situation weiter eskalieren konnten. Selbst als ein Feuerwehrauto beim Versuch angegriffen wurde, ein brennendes Auto zu löschen, gab es von der Kundgebungsleitung keine klare Distanzierung vom Handeln der gewaltbereiten Autonomen. Wenn sich die Kundgebungsleitung im Anschluss an die Kundgebung von den Gewalttätigkeiten distanzierte, so war dies sicherlich ein richtiger und überfälliger Schritt. Warum dies erst so spät passierte bleibt offen und bedarf aus Sicht der Grünen der Klärung.
Von Rostock muss ein klares Signal auch an die Autonome Szene gehen: eine eindeutige Ausladung bei allen Demonstrationen an Gruppierungen, die sich nur halbherzig und vor allem nicht unter allen Umständen von der Gewalt distanzieren!