Familie ist wo Kinder sind

In jeder achten gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft wachsen Kinder auf. Dazu kommen Lesben und Schwule als allein erziehende Eltern und natürlich auch diejenigen, die noch Eltern werden wollen. Die so genannten Regenbogenfamilien sind also längst kein Randthema mehr.

"Auch wenn sich unsere Gesellschaft wandelt, so gibt es immer noch keine Gleichstellung von Lesben und Schwulen in der Gesellschaft.", erklärt Frank-Egon Nass, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Schwulen-, Lesben- und Gleichstellungspolitik der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern. "Wir waren beim Christopher Street Day (CSD) am vergangenen Samstag in Rostock dabei, um für die volle rechtliche Anerkennung von Regenbogenfamilien zu demonstrieren. Viele tausend Kinder erleben tagtäglich, dass Lesben und Schwule verantwortliche Eltern sind. In diesen Regenbogenfamilien werden Familienwerte gelebt. Sie haben ein Recht auf Anerkennung. Familie ist, wo Kinder sind", bekräftigt Frank-Egon Nass.

"Lesben und Schwulen wird die Familiengründung erheblich erschwert. In der Familienarbeit wird diese Familienform bislang wenig wahrgenommen. Gleichgeschlechtliche Lebenspartner mit ihren Kindern werden oft zweitklassig behandelt und in vielen Fällen gar nicht berücksichtigt. So gelten auch in Rostock zum Beispiel viele Familienermäßigungen nicht für Regenbogenfamilien. Wir Grünen werden in Rostock und Umgebung die Tarifbestimmungen von Firmen und Kommunen unter die Lupe nehmen und konkrete Änderungen einbringen.", sagt Frank-Egon Naß.

"Wir Grünen fordern unter anderem das gemeinschaftliche Adoptionsrecht für Lebenspartnerschaften. Es gibt keinen sachlichen Grund, dies gleichgeschlechtlichen Paaren pauschal zu verweigern. Ebenso muss mit Diskriminierungen bei Steuer und Erbrecht Schluss sein. Es kann nicht angehen, dass Kinder aufgrund der ungünstigeren Besteuerung ihrer Eltern gegenüber herkömmlicheren Familien  finanziell schlechter gestellt werden. Alle Kinder müssen dem Staat gleich viel wert ", so Herr Naß abschließend.