GRÜNE: Universität für Schulunterricht öffnen

Die GRÜNEN in der Rostocker Bürgerschaft setzen sich dafür ein, die Räume der Universität Rostock für den Schulunterricht zu nutzen. Das Sommersemester findet für die Studierenden nur digital statt, so dass Seminarräume und Hörsäle ungenutzt sind

Die GRÜNEN in der Rostocker Bürgerschaft setzen sich dafür ein, die Räume der Universität Rostock für den Schulunterricht zu nutzen. Das Sommersemester findet für die Studierenden nur digital statt, so dass Seminarräume und Hörsäle ungenutzt sind. Der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Uwe Flachsmeyer erläutert den Vorschlag:

„Die meisten Schülerinnen und Schüler sollen bis zum Ende des Schuljahres nur einmal pro Woche zur Schule gehen können. Hauptgrund dafür ist, dass Klassen wegen der Abstandsregeln geteilt werden und damit mehr Räume und Lehrkräfte nötig sind. In Rostock haben wir aber zugleich eine große Universität für mehr als 13.000 Studierende, die nahezu leer steht. Es wäre darum sinnvoll, wenn Stadt und Universität hier kooperieren. Es gibt über 40 Hörsäle, in denen die Abstandsregeln ohne Teilung der Klassen und damit auch ohne zusätzliche Lehrkräfte eingehalten werden können. Hinzu kommen diverse Seminarräume, die für geteilte Klassen nutzbar sind. Alle Räume sind in der Regel technisch gut ausgestattet.

Die Verteilung der Unigebäude erlaubt zumindest in der Innenstadt relativ kurze Wege. Wir haben größere Gebäude in der Stadtmitte, der KTV und der Südstadt. Außerdem gibt es Seminarräume in Lichtenhagen und Warnemünde.

Die Räume in den Universitäten sollten in erster Linie für die Klassenstufen 9-11 geöffnet werden und damit mehrere Tage echten Unterricht pro Woche ermöglichen. Diese Schülerinnen und Schüler sind alt genug für einen Ortswechsel und stehen kurz vor Abschlussprüfungen. Das wären rund 5.500 Schülerinnen und Schüler – ein gutes Viertel aller Schülerinnen und Schüler in Rostock bzw. rund 190 Klassen. Wenn für diese rund 150 Hörsäle und Seminarräume zusätzlich zur Verfügung stünden, hätten wir schon einiges gewonnen. Die entstehenden Freiräume an den Schulen können wiederum genutzt werden, damit auch untere Klassen mehr Unterricht als bislang vorgesehen erhalten können. Sehr wichtig wäre außerdem eine Lösung für die 4. Klassen, die jetzt eine kurze Zeit Vollzeit unterrichtet werden und demnächst ebenfalls auf nur eine Stunde pro Woche zurückfallen sollen. Dieses Hin- und her bringt wirklich alles durcheinander.

Die Corona-Pandemie ist auch im Bildungsbereich für alle Beteiligten eine Herausforderung. Wir brauchen kreative und pragmatische Lösungen, um den Schaden für die Schülerinnen und Schüler so gering wie möglich zu halten. Die Bildungsministerin hat zum MV-Plan ausdrücklich erklärt, dass mehr Unterricht als ein Tag pro Woche gegeben werden darf, wenn die Situation vor Ort es zulässt. Nun sollten Land und Stadt auch die nötigen Voraussetzungen dafür schaffen.“

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