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In Stolpe (Landkreis Ludwiglust-Parchim) ist zur Zeit der Ausbau einer bereits bestehenden Massentierhaltungsanlage auf 1286 Milchkühe, in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern geplant. Die Bürgerinitiative „Gegen Stallneubau und Überdüngung“ hat zahlreiche Einwände vorgebracht, Unterschriften gesammelt und bleiben dennoch ungehört. Dies ist in Mecklenburg-Vorpommern leider kein Einzelfall.
Der Europaabgeordnete Niklas Nienaß mahnt: „Bereits um Juni hat der Europäische Gerichtshof Deutschland wegen Verletzung von EU-Recht verurteilt, da zu wenig gegen die Nitratbelastung des Grundwassers unternommen wurde. Als Bundesland mit den bundesweit größten Tierhaltungsanlagen und den damit verbundenen übermäßigen Belastungen an bestimmten Standorten ist Mecklenburg-Vorpommern in der Pflicht selbstständig Schritte einzuleiten um das Grundwasser zu schützen. Bereits 2015 hat die Bündnisgrüne Landtagsfraktion mittels der Studie „Pflanzenschutzmittel in Kleinstgewässern“ die erhöhte Belastung des Grundwassers nachgewiesen. Der Umbau der Landwirtschaft von Masse auf Qualität muss endlich Priorität im Landwirtschaftsministerium bekommen.“
Die Landesvorsitzende und Agraringenieurin Claudia Schulz ergänzt: „Die industrielle Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern ist schon längst an ihre Grenzen gestoßen. Gerade erst hat zudem Minister Backhaus ökologische Vorrangflächen für die Futtermittelgewinnung freigegeben, weil der Dürresommer zu Futterknappheit führte. Jetzt die industrielle Tierhaltung noch weiter auszubauen grenzt an Realitätsverweigerung."
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Europa / EU-Parlament | Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz | Rostock