Bürgerschaftsantrag gegen Müll- und Plastikflut in Rostock

Die GRÜNEN in der Rostocker Bürgerschaft wollen gemeinsam mit den Fraktionen der LINKEN und der SPD gegen die Müllflut im öffentlichen Raum vorgehen. Mit 150.000 € soll die flächendeckende Einführung von Pfandbechern für Coffee-to-go und andere Getränke in den kommenden Jahren unterstützt werden.

Die GRÜNEN in der Rostocker Bürgerschaft wollen gemeinsam mit den Fraktionen der LINKEN und der SPD gegen die Müllflut im öffentlichen Raum vorgehen. Mit 150.000 € soll die flächendeckende Einführung von Pfandbechern für Coffee-to-go und andere Getränke in den kommenden Jahren unterstützt werden. Die Stadt selbst müsse konsequent auf Mehrweg setzen und bestehende Vorschriften zum Verzicht auf Einweg-Plastik strenger kontrolliert werden.

Der Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN, Uwe Flachsmeyer, sieht die Stadtverwaltung und die Rostocker Wirtschaft gleichermaßen gefragt: „Für öffentliche Einrichtungen und stadteigene Flächen gelten eigentlich bereits jetzt strenge Regeln. Wer etwa auf dem Neuen Markt Glühwein oder Bratwurst verkauft, muss wiederverwendbares oder kompostierbares Besteck und Geschirr verwenden. Das Problem: die Einhaltung dieser Vorschriften wird kaum geprüft. Das muss sich ändern, notfalls mit zusätzlichem Personal. Und die Stadt muss bei eigenen Veranstaltungen Vorbild sein und konsequent auf Einweg-Plastik verzichten. Beim Weihnachtsmarkt klappt das schon gut, bei der Hansesail dagegen noch nicht. Da landen zigtausende Einwegbierbecher im Müll und nicht wenige in der Warnow. Auch bei den gastronomischen Angeboten am Strand von Warnemünde und Hohe Düne wird noch viel zu viel Wegwerfplastik verwendet."

Die Wirtschaft agiert aus Sicht der GRÜNEN ebenfalls zu zögerlich. Flachsmeyer: „Allein die Coffee-to-go-Becher haben sich zu einem riesigen Müllproblem entwickelt. Mancherorts überfüllen sie binnen kürzester Zeit die öffentlichen Abfallbehälter. Sie können wegen ihrer Spezialbeschichtung auch nicht recycelt werden, sondern kommen in die Müllverbrennung. Viele bleiben im Strandsand, im Wasser oder in der Natur liegen. Dabei gibt es längst gute Alternativen, zum Beispiel Mehrweg-Pfandbecher. Doch die Rostocker Unternehmen müssen sie auch anbieten, vorschreiben kann die Stadt es ihnen nicht.“

Im vergangenen Jahr hatte Umweltsenator Holger Matthäus (GRÜNE) das Recup-Pfandbecher-System nach Rostock geholt. Der Becher mit der Silhouette von Rostock kann für einen Euro Pfand genutzt und bei allen teilnehmenden Anbietern abgegeben werden. Doch nur wenige Bäckereien und andere Anbieter sind eingestiegen. Uwe Flachsmeyer: „Der Rostockbecher ist eine hervorragende Initiative unseres Senators. Je mehr Anbieter die Pfandbecher nutzen, desto bequemer und attraktiver wird es natürlich für die Kunden. Darum wollen wir die Rostocker Unternehmen beim Einstieg in das Pfandsystem nun finanziell zu unterstützen. Dann muss die Wirtschaft aber auch mal loslegen!“ Dabei gehe es nicht nur um Heißgetränke wie Kaffee, sondern auch um kalte Getränke. Flachsmeyer: „In vielen Bundesligastadien gibt es zum Beispiel längst Pfandbecher für Bier. Es ist Zeit, dass der FC Hansa nachzieht, zumal eigens produzierte Hansa-Fanbecher auch viel attraktiver sind als langweilige Wegwerfbecher.“

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