Für Pachtflächen ohne Glyphosat – ökologisch sinnvoll, rechtlich machbar

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Uwe Flachsmeyer, appelliert vor allem an CDU und UFR, ihre unkritische Haltung zum Glyphosateinsatz zu überdenken: „Dank unseres Umweltsenators Holger Matthäus verzichtet die Stadt seit Jahren auf den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters. Allerdings verpachtet die Hanse- und Universitätsstadt auch Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung und in den Pachtverträgen fehlt ein Glyphosatverzicht bislang. Die Stadt kann und sollte hier erneut mit gutem Beispiel vorangehen und für eine umweltverträglichere Bewirtschaftung dieser Flächen sorgen.“

Auf Pachtflächen der Stadt Rostock soll künftig kein Glyphosat mehr eingesetzt werden. Nachdem der Hauptausschuss dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bereits mehrheitlich zustimmte, folgt am Mittwoch die abschließende Beratung in der Bürgerschaft.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Uwe Flachsmeyer, appelliert vor allem an CDU und UFR, ihre unkritische Haltung zum Glyphosateinsatz zu überdenken: „Dank unseres Umweltsenators Holger Matthäus verzichtet die Stadt seit Jahren auf den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters. Allerdings verpachtet die Hanse- und Universitätsstadt auch Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung und in den Pachtverträgen fehlt ein Glyphosatverzicht bislang. Die Stadt kann und sollte hier erneut mit gutem Beispiel vorangehen und für eine umweltverträglichere Bewirtschaftung dieser Flächen sorgen.“

Glyphosat ist ein sogenanntes Totalherbizid, das alle Pflanzen vernichtet, denen keine spezielle Resistenz angezüchtet wurde. Der Unkrautvernichter ist damit eine Ursache für den Rückgang der Artenvielfalt, denn er nimmt vielen Kleinlebewesen die Lebensgrundlage. Sie fehlen wiederum Vögeln und Säugetieren als Nahrung. Studien deuten darauf hin, dass Glyphosat Bienen, Amphibien und andere Tiere schädigen kann. Die Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ beim Menschen eingestuft.

Flachsmeyer: „Damit ist die Krebsgefahr noch nicht bewiesen, wir treten aber klar für einen vorsorgenden Gesundheits- und Naturschutz ein. Schon seit 2007 gilt für städtische Pachtflächen ein Anbauverbot gentechnisch veränderter Pflanzen. Diese Initiative von Bündnis 90, Linke, SPD und Rostocker Bund wurde seinerzeit auch von Oberbürgermeister Methling unterstützt. Was für Gentechnik gilt, ist auch für Glyphosat umsetzbar.“

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