Wege zum Theaterneubau finden

Auch die Fraktion Bündnis BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN befürwortet einen Theaterneubau. Das alte Gebäude ist marode und auf Dauer als Spielstätte ungeeignet. Nur durch einen Theaterbau in absehbarer Zeit kann das Volkstheater erhalten werden. Wer dieses Projekt bis 2018 ernsthaft auf den Weg bringen will, muss jedoch mit den Planungen bereits heute beginnen.

09.03.10 –

Auch die Fraktion Bündnis BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN befürwortet einen Theaterneubau. Das alte Gebäude ist marode und auf Dauer als Spielstätte ungeeignet. Nur durch einen Theaterbau in absehbarer Zeit kann das Volkstheater erhalten werden. Wer dieses Projekt bis 2018 ernsthaft auf den Weg bringen will, muss jedoch mit den Planungen bereits heute beginnen. Abzüglich der Planungs- und Bauzeit bleiben nur noch 5 Jahre, um die Finanzierung sicherzustellen. „Die Zeit wird knapp, schließlich ist bereits heute abzusehen, dass der Haushalt der Stadt in 2010, 2011 und auch 2012 keinerlei Spielräume für Großprojekte zulässt. Der Abbau der Altschulden wird voraussichtlich mindestens bis 2022 laufen, wahrscheinlich ist eine Jahreszahl darüber hinaus,“ erläutert der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Johann-Georg Jaeger, die Problematik.

 

„Wenn es mehrheitlicher Wille der politischen Kräfte in Rostock sei, ein Theater neu zu bauen, dann muss auch ernsthaft nach Wegen gesucht werden, die nicht zu Lasten der kulturellen Vielfalt in Rostock gehen. Die Umsetzung dieses Großprojektes, das auch dem Tourismus in der Stadt zugute kommen würde, wird die Bündelung aller Kräfte in der Stadt bedürfen, “ so Johann-Georg Jaeger. „ Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schlägt daher vor, eine Kulturförderabgabe, die von

Übernachtungsbetrieben im Stadtgebiet in Höhe von 5 Prozent des Übernachtungspreises erhoben wird, ab dem Jahr 2011 im Stadtgebiet einzuführen sowie weiteres privates Engagement zu aktivieren.“

 

Der Vorschlag im Einzelnen:

1.   Die Hansestadt Rostock finanziert das Theater jährlich mit 16 Mio. Euro und stößt damit an ihre Grenzen im freiwilligen Ausgabenbereich. Sie verpflichtet sich dennoch, den Betrieb eines Vier-Sparten-Hauses für das kommende Jahrzehnt aufrechtzuerhalten.

 

2.   Zivilgesellschaftliche Kräfte, Sponsoren und Vereine, wie zum Beispiel die „Freunde und Förderer des Rostocker Volkstheaters e.V.“, setzen sich zum Ziel, bis zum Jahr 2015 einen Betrag von 500.000 Euro zusammenzutragen, um die Bauplanung für einen Theaterneubau zu finanzieren. Damit erhalten Bürger und Vereine die Möglichkeit, auf die Gestaltung und den Standort des Neubaus Einfluss zu nehmen. Eine weitere Zuschussmöglichkeit ist der Theatereuro, der freiwillig mit jedem Ticket durch die Zuschauer gezahlt würde.

 

3.   In der Hansestadt Rostock wird ab 2011 eine sogenannte Kulturförderabgabe eingeführt, die von Übernachtungsbetrieben im Stadtgebiet in Höhe von 5 Prozent des Übernachtungspreises erhoben wird. Durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz wurden Übernachtungsbetriebe kürzlich erst um 12 Prozent bei Übernachtungen entlastet, da der Mehrwertsteuersatz von bisher 19% auf 7% gesenkt wurde. Abzüglich des Verwaltungsaufwandes wird mit 2 Mio. Euro Mehreinnahmen in Rostock gerechnet, die sich bis zum Jahr 2015 auf 10 Mio. Euro summieren. Es gibt drei Hürden zu nehmen. Erstens, die Bürgerschaft muss die Kulturförderabgabe beschließen. Zweitens, das Innenministerium muss diese Kulturförderabgabe genehmigen. Mit dem Innenministerium ist drittens auch abzuklären, ob und wie für diesen Sonderzweck Rücklagen gebildet werden können.

 

4.   Die Hansestadt Rostock erhöht diese Rücklage, unter Vorgriff auf weitere fünf Jahre Kulturförderabgabe, mit einem Kredit von 10 Mio. Euro auf 20 Millionen Euro Eigenmittel. Mit diesen 20 Mio. könnte die Stadt dann Fördermittel bei Land,  Bund und Europäischer Union beantragen. Insgesamt stünden somit je nach Fördertöpfen zwischen 70 Mio. und 100 Mio. Euro für einen Theaterneubau zur Verfügung.

 

5.   Zum Standort und zur Gestaltung wird ein Wettbewerb bis 2013 ausgeschrieben sowie eine breite Diskussion unter den Rostocker und Rostockerinnen bis zum Jahr 2014 durchgeführt.

 

„Dieser Vorschlag muss sicherlich im Detail noch geprüft werden. Wer aber einen Theaterneubau will, muss auch Wege aufzeigen, wie dieser realisiert werden kann. Wer diesen Vorschlag völlig ablehnt, der sollte einen anderen Weg vorschlagen oder ehrlich sagen, dass wir in Rostock bis weit nach 2018 kein neues Theater bauen werden“, so Johann-Georg Jaeger abschließend.

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Rostock

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