Wir begrüßen ausdrücklich die Initiative der Rostocker Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Denn wir müssen immer wieder darauf aufmerksam machen, dass Menschen gleichwertig sind.

20.01.09 –

Im Rahmen des bundesweit begangenen Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus, wird am Dienstag, dem 27. Januar 2009 um 11 Uhr ein Mahnmal am Zentrum für Nervenheilkunde in Rostock-Gehlsdorf eingeweiht.

Um die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse auch in Rostock wach zu halten und vor allem den Opfern zu gedenken hat der Rostocker Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Entstehung des Mahnmals finanziell unterstützt.

Der Entwurf dafür stammt von dem Berliner Künstler Christian Cordes, der auch ein deutliches Zeichen setzen will, damit dieses Unrecht in Zukunft nie wieder begangen wird. Zwischen 1940 und 1945 wurden von den Nationalsozialisten mehr als 70.000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen systematisch getötet. Auch aus der Rostocker Nervenklinik wurden Patienten abtransportiert und umgebracht. "Das `Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses´, nach dem mindestens 400.000 Menschen zwangssterilisiert wurden, bildete den Auftakt für die Verfolgung behinderter Menschen, die im Massenmord der so genannten Euthanasie gipfelte", erinnert Johann-Georg Jaeger, Sprecher der Rostocker Bündnisgrünen.

Die Bündnisgrünen der Hansestadt begrüßen vor diesem Hintergrund die Initiative der Rostocker Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie außerordentlich. "Wir müssen immer wieder darauf aufmerksam machen, dass Menschen gleichwertig sind. Eine Selektion, wie sie dem Menschenbild der NPD entspricht und von ihr selbst als "lebensrichtig" bezeichnet wird, ist ganz klar rassistisch" warnt Johann-Georg Jaeger und streicht die allgemeinen Grund- und Menschenrechte für alle Menschen als eines der höchsten Güter unserer Gesellschaft heraus. Angesichts des bevorstehenden Wahljahres 2009 erinnert der Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN  daran, dass jede Stimme für die NPD eine Stimme gegen eine friedliche und tolerante Gesellschaft ist.