Rostocker Universität baut gentechnisch veränderten Weizen an

Die Einwendungsfrist endet am 25. März 2008. Unterstützen Sie jetzt die Aktion des Umweltinstitutes München.

19.03.08 –

Ab diesem Frühjahr bis 2010 plant die Rostocker Universität ein Freisetzungsexperiment mit genmanipuliertem Weizen in Thulendorf (Landkreis Bad Doberan) und Üplingen (Sachsen- Anhalt). Bündnis 90/ Die Grünen Rostock sprechen sich gegen den Anbau aus und fordern die Bürgerauf, sich mit ihrer Unterschrift an der Einwendungsaktion des Umweltinstitutes München zu beteiligen.  Einwendungen gegen den Anbau können bis zum 25.3.2008 erhoben werden. Die Unterschriftenliste des Institutes zur Einwendung kann im Internet unter www.umweltinstitut.org/genweizen2008 heruntergeladen werden.

"Mecklenburg- Vorpommern darf nicht zum Versuchsgelände für Gen- Pflanzen werden, die in anderen Ländern aus Sicherheitsgründen nicht angebaut werden dürfen. Speziell Experimente mit Weizen, einer der wichtigsten Nahrungspflanzen für die Weltbevölkerung, sowie die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen sind inakzeptabel.", so Claudia Schulz, Vorstandsmitglied der Bündnisgrünen in Rostock.

Den Weizenpflanzen wurde ein Gen eingebaut, welches das sogenannte Killerprotein KP4 produziert. Das Protein soll den Weizen resistent gegen die Pilzerkrankung Weizenpflugbrand machen. Die Pflanzen enthalten zudem auch noch ein Resistenzgen gegen das auch in der Humanmedizin verwendete Antibiotikum Amplicillin. Durch den Verzehr der genmanipulierten Pflanzen könnte das Antibiotikum unwirksam werden.

Die Gen- Pflanzen wurden von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich entwickelt und bereits 2004 erfolglos in der Schweiz getestet. Wegen des Antibiotikaresistensgenes sind ab 2009 Freilandversuche in der Schweiz nicht mehr genehmigungsfähig.
Auch hierzulande besteht kein ausreichender Schutzfür konventionellen Weizen vor gentechnischer Verschmutzung, da die Schutzgrenze nur 50 Meter beträgt. Das Amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit räumt ein, dass der Pollen bis zu 300 Meter weit fliegen kann.

Zudem ist die gentechnische Erzeugung einer Flugbrandresistenz überflüssig, da bereits mehr als ein Viertel von über 100 getesteten konventionellen Weizensorten natürlicherweise gegen Flugbrand resistent sind. Durch dieses Experiment werden nur unnötig öffentliche Gelder verschwendet.

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