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21.10.09 –
Vor 38 Jahren wurde die katholische Christuskirche am Schröderplatz durch einen Willkürakt der SED abgerissen. Die fadenscheinige Begründung war der Bau einer Straße, die aber problemlos auch ohne den Abriss hätte gebaut werden können. In Wahrheit störte die SED die Kirche an diesem zentralen Platz, weil sie nicht in das Weltbild passte.
Das Denkmal für die Christuskirche erinnert damit auch daran, dass die DDR ein Unrechtsstaat war, in dem die Bürgerinnen und Bürger keine Möglichkeit der Klage vor einem Verwaltungsgericht gegen einen solchen Abriss hatten. In einem Rechtsstaat gibt es auch fehlerhafte oder als willkürlich empfundene Entscheidungen der Verwaltung, aber es gibt die Möglichkeit der Anfechtung dieser Entscheidungen vor einem unabhängigen Gericht.
Von der Rostocker Stadtverwaltung war den Initiatoren des Denkmals ein Standort zugewiesen worden, der die Fällung von mindestens drei gesunden Kastanien erfordert hätte. Diese Fällungen wurden von verschiedensten Seiten kritisiert. Bündnis 90 hat dies im zuständigen Umweltausschuss thematisiert und dabei immer die Notwendigkeit des Denkmals betont. Unter Moderation des grünen Bau- und Umweltsenators konnte in der Folge ein Kompromiss gefunden werden und damit Denkmal und Kastanien ihren Platz behalten. „So wurde der Prozess der Standortfindung selbst ein Beispiel für gelebte Demokratie und damit ein Zeichen gegen Willkürakte in einem Unrechtsstatt! Wir freuen uns mit der katholischen Gemeinde über diesen Erfolg und das Denkmal!“ sagt Johann-Georg Jaeger, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90 / Die Grünen.
Kategorie
Rostock