Hohe Zahl von Hygiene-Verstößen bei Kita- und Schulverpflegung in Rostock

Im vergangenen Jahr wurden in Rostock bei fast der Hälfte (43 Prozent) der kontrollierten Anbieter von Kita- und Schulverpflegung Verstöße gegen Hygienevorschriften festgestellt. Dies geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der grünen Bürgerschaftsfraktion hervor. Die Beanstandungsraten liegen damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rund 26 Prozent. Die Grünen fordern, dass Eltern künftig über die Prüfergebnisse informiert werden. Dies könne zum Beispiel mit wenig Aufwand durch gut sichtbare Aushänge an den jeweiligen Einrichtungen geschehen.

21.05.14 –

Dazu die bündnisgrüne Bürgerschaftsabgeordnete Susan Schulz: „Die Kita- und Schulverpflegung ist ein besonders sensibler Bereich, denn es geht um die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen. Darum sehen wir hier angesicht der hohen Beanstandungsraten Handlungsbedarf. Wir warnen allerdings vor vorschnellen Forderungen nach härteren Sanktionen, sondern dringen auf eine bessere Verbraucherinformation. Wir sind der Auffassung, dass Eltern und Kinder ein Recht darauf haben, schnell und einfach über die Hygiene und Lebensmittelsicherheit informiert zu werden. Dies kann zum Beispiel durch Aushang der Prüfergebnisse geschehen. Noch übersichtlicher wäre die Einführung einer Hygiene-Ampel. Erfahrungen in Skandinavien und auch bei einem Modellversuch in Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, dass die Zahl der Verstöße nach Einführung einer Ampel deutlich zurückgegangen ist. Verbraucherinnen und Verbraucher können viel bewirken – wenn sie ausreichend informiert sind. Dann wird es sich ein Anbieter nicht leisten können, dauerhaft gegen Hygienebestimmungen zu verstoßen."

„Anders als in der Stellungnahme angedeutet, sind die Betriebe nicht verpflichtet, Eltern und Kinder auf Nachfrage über die Kontrollergebnisse zu informieren. Das Verfahren für ein Auskunftsersuchen bei der zuständigen Behörde ist der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Informationsbegehren per Antrag auf Grundlage des Verbraucherinformationsgesetz sind für diese Angelegenheit unverhältnismäßig aufwendig. So überrascht es nicht, dass im gesamten Jahr 2013 hierzu kein Auskunftsersuchen eingereicht wurde", so Susan Schulz. „Hier benötigen wir unbedingt mehr Transparenz und Bürgerfreundlichkeit."

Im Jahr 2013 waren der Stellungnahme zufolge bei 15 von 35 kontrollierten Essenanbietern (43 Prozent) Verstöße festgestellt worden. Damit lag die Beanstandungsquote erheblich über der bundesweiten Verstoßrate aller kontrollierten Lebensmittelbetriebe in Höhe von 26 Prozent.

Bei den Essenausgabestellen an den Rostocker Kindertagesstätten, Horten und Schulen fanden 2013 insgesamt 161 Kontrollen statt, bei denen 64 Verstöße in 40 Einrichtungen festgestellt wurden.

Kategorie

Rostock

Listenansicht   Zurück